Titanic Mythen

Es gibt viele Mythen und Legenden rund um die Titanic, die sich seit dem tragischen Untergang des Schiffes im Jahr 1912 entwickelt haben. Einige dieser Mythen wurden durch Filme, Bücher und die Medien verstärkt, während andere auf Missverständnissen und Spekulationen basieren. Hier sind einige der bekanntesten Titanic-Mythen:

„Die Titanic war unsinkbar“

  • Mythos: Die Titanic war ein „unsinkbares Schiff“, das nie sinken konnte.
  • Wahrheit: Dies war ein Marketing-Slogan und eine weit verbreitete Ansicht, aber es war nie eine wissenschaftliche Tatsache. Das Schiff war als „unsinkbar“ in Bezug auf seine fortschrittliche Technologie und Bauweise dargestellt, aber viele Faktoren (wie das langsame Abfeuern der Rettungsboote und das Versagen von Sicherheitsvorkehrungen) führten letztlich zu seinem Untergang.

„Alle Rettungsboote waren halb leer“

  • Mythos: Viele der Rettungsboote der Titanic waren halb leer und nicht ausgelastet, was zu mehr Überlebenden geführt hätte.
  • Wahrheit: Zwar gab es viele leere oder halb leere Boote, aber das lag oft an der Verwirrung und dem Chaos an Bord. Einige Boote wurden zu früh abgesenkt oder fuhren ohne eine vollständige Besatzung ab, da viele Passagiere und Besatzungsmitglieder nicht glaubten, dass das Schiff tatsächlich sinken würde. Andere Passagiere weigerten sich auch ohne ihre Ehepartner in das Boot zu steigen. Es gab aber auch Rettungsboote, die gut gefüllt waren.

„Der Kapitän der Titanic, Edward Smith, beging Selbstmord“

  • Mythos: Kapitän Edward Smith beging Selbstmord, indem er sich in den Ozean stürzte.
  • Wahrheit: Es gibt keine Beweise dafür, dass Kapitän Smith Selbstmord beging. Viele Berichte sagen, dass er sich zurückzog, als die Katastrophe eintrat, aber sein endgültiger Verbleib bleibt unklar. Einige Historiker glauben, dass er entweder ertrank oder starb, während er versuchte, den Untergang zu überwachen.

„Jack und Rose existierten wirklich“

  • Mythos: Die Figuren Jack und Rose aus dem Film Titanic von James Cameron basierten auf echten Passagieren.
  • Wahrheit: Jack und Rose sind fiktive Charaktere, die von Cameron für den Film geschaffen wurden. Zwar gibt es echte Passagiere mit ähnlichen Namen, aber die Geschichte von Jack und Rose ist reine Fiktion.

„Der Titanic-Film zeigt die wahre Geschichte des Schiffsuntergangs“

  • Mythos: Der Film Titanic von 1997 zeigt den tatsächlichen Verlauf des Schiffsuntergangs.
  • Wahrheit: Der Film ist eine Mischung aus historischen Fakten und künstlerischer Freiheit. Während viele der Details, wie der Eisbergaufprall und der schnelle Untergang, realistisch dargestellt werden, sind viele Charaktere und Handlungsstränge – insbesondere die Geschichte von Jack und Rose – fiktiv.

„Die Titanic war die größte Schiffskatastrophe der Geschichte“

  • Mythos: Der Untergang der Titanic war die größte Schiffskatastrophe aller Zeiten.
  • Wahrheit: Während der Titanic-Unfall dramatisch war und eine der bekanntesten Schiffskatastrophen der Geschichte ist, gab es andere, bei denen mehr Menschen ums Leben kamen, wie zum Beispiel die Katastrophe der „Wilhelm Gustloff“ im Zweiten Weltkrieg, bei der rund 9.400 Menschen starben.

„Die Titanic war ein Luxus-Symbol der Reichen“

  • Mythos: Die Titanic war ein Schiff nur für die Reichen.
  • Wahrheit: Während das Schiff sicherlich eine hohe Zahl von wohlhabenden Passagieren an Bord hatte, war die Titanic für alle Klassen konzipiert. Es gab 3. Klasse, die für viele arme Einwanderer nach Amerika war, und auch diese Passagiere hatten eine eigene – wenn auch weniger komfortable – Ausstattung. Viele der Überlebenden stammten aus der dritten Klasse.

„Das Titanic-Schiff wurde durch Sabotage versenkt“

  • Mythos: Der Untergang der Titanic war das Ergebnis von Sabotage, entweder von einem rivalisierenden Schiff oder einer geheimen Verschwörung.
  • Wahrheit: Es gibt keinerlei Beweise für eine solche Verschwörung oder Sabotage. Die meisten Historiker sind sich einig, dass die Titanic aufgrund eines Unfalls mit einem Eisberg und unglücklicher Umstände sank.

„Der Eisberg war „zu groß“ für das Schiff“

  • Mythos: Der Eisberg, mit dem die Titanic kollidierte, war außergewöhnlich groß und somit unvermeidbar.
  • Wahrheit: Der Eisberg war nicht außergewöhnlich groß – tatsächlich war er relativ klein im Vergleich zu anderen Eisbergen. Die Titanic hätte die Kollision mit einem langsamen Kurswechsel oder einer stärkeren Geschwindigkeit möglicherweise noch vermeiden können. Der wahre Grund für den Untergang war eher das Design des Schiffs und die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen.

„Ein Roman sagte den Untergang der Titanic voraus“

  • Mythos: Der Roman „Futility“ von Morgan Robertson aus dem Jahr 1898 soll das Unglück vorhergesagt haben..
  • Wahrheit: Der Roman „Futility“ von Morgan Robertson, 1898 veröffentlicht, beschreibt den Untergang eines fiktiven Schiffes namens „Titan“, das der Titanic in vielerlei Hinsicht ähnelt. Der Zufall ist verblüffend, gilt aber als genau das: Zufall.

„Die Titanic ist nicht untergegangen“

  • Mythos: Verschwörungstheorien behaupten, das Schiff sei in Wahrheit die Olympic gewesen, die aus Versicherungsgründen versenkt wurde
  • Wahrheit: Hierzu gibt es keinerlei Beweise. Die Olympic wurde während des 1. Weltkrieges als Truppentransporter eingesetzt und wurde noch viele Jahre im Transatlantikdienst eingesetzt.

Diese Mythen tragen zur Faszination der Titanic bei – nicht, weil sie historisch korrekt sind, sondern weil sie die emotionale Dimension des Unglücks unterstreichen. Sie machen die Titanic zu einem modernen Mythos, dessen wahre Geschichte immer wieder neu erzählt wird.

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